Für den 25.10. hatten das Freiburger Bündnis gegen Polizeigesetze sowie zahlreiche weitere Gruppen, zu einer Nachttanzdemo gegen Rechtruck und Repression aufgerufen. Die unangemeldete Nachttanzdemo begann um 18:00 mit einer Auftaktkundgebung. Schon früh füllte sich der Stühlinger Kirchplatz mit Leben und politischem Inhalt. Durch sieben Redebeiträge wurde Solidarität mit kämpfenden Bewegungen in Chile 1 und Kurdistan 2 ausgedrückt, aber auch Rechtsruck und Repression 3 aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Polizeigesetzesverschärfungen in BaWü 4 , die zunehmende Verfolgung von MigrantInnen in der Festung Europa 5 https://www.aktionbleiberecht.de, die Freiburger Stadtpolitik des racial profiling 6 7 oder auch der zunehmende Ordnungs- und Sicherheitswahn wurden skandalisiert. Der Kampf gegen den Rechtsruck wurde sowohl aus feministischer , als auch aus antifaschistischer Perspektive angesagt 8 9 .
Redebeiträge:
– Zur sozialen Bewegung und staatlicher Repression in Chile
– Kurdistan Solidaritätskomitee Freiburg zum Angriffskrieg der Türkei
– Freiburger Bündnis gegen Polizeigesetze
– Grüne Alternative Freiburg
– Octopussya Freiburg
– Aktion Bleiberecht
– Antifaschistischer Redebeitrag
Zum Abschluss der Kundgebung sorgte Thea Woofer 10 als musikalischer Liveact für die Steigerung der Tanzstimmung und 800 Menschen machten sich über die blaue Brücke auf dem Weg in die Innenstadt. Der Anzahl der Demonstrierenden schoss schnell in die Höhe – eine halbe Stunde später waren es bereits 1300 Menschen. Die Demospitze hatte keine Musik nötig, um gut gelaunt zu hüpfen: sie trug die vielfältigen Themen der Kundgebung lautstark mit Sprechchören in die Öffentlichkeit. Hinter 2 Soundwägen und einer Samba-Gruppe wurde ausgelassen getanzt. Die Choreografien der radikale cheerleaders brachten sowohl DemonstrationsteilnehmerInnen, als auch PassantInnen zum Jubeln.
Die tanzende Menge zog durch die Innenstadt und erreichte gegen 20:30 Uhr den Platz der alten Synagoge, der als temporäre Tanzfläche diente. Auf der Kronenbrücke wurde die Nachttanzdemo durch ein Feuerwerk erhellt und kurz darauf von HBericht: Nachttanzdemo – Raven gegen Rechtsruck und Repression. HausbesetzerInnen begrüßt. Anstatt wie geplant weiter Richtung KTS zu ziehen, bleib die Demo selbstverständlich stehen, um sich mit der Besetzung der Villa in der Kronenstrasse 21 11 zu solidarisieren.
Es folgten Rangeleien zwischen DemonstrantInnen und einer überforderten Polizei, die sich zwar bald zurückzog, die Straße aber fortan absperrte. Gegen einen Polizeibeamten wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Feuerwerke schossen erneut richtung Himmel, auf der Straße wurde weitergefeiert. Zwei Redebeiträge zu der Besetzung der Kronenstrasse wurde verlesen und Thea Woofer trat vor der Villa anstatt in der KTS auf. Leider blieb dieser neue Freiraum nur temporär bestehen und wurde durch ein martialisches Aufgebot der Polizei (einschließlich SEK) am Folgetag gewaltsam geräumt 12 .